Motorradtransport

Unsere Flüge nach Buenos Aires sind längst für den 4. Januar 2010 gebucht. Da unser Motorrad aber eindeutig nicht mehr ins Handgepäck passt, mussten wir eine geeignetere Transportmöglichkeit suchen.

Versandwege

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Motorrad zu versenden. Per Luftfracht könnte das Motorrad theoretisch sogar mit dem gleichen Flieger wie wir reisen. Dieser Weg ist natürlich der kostspieligste und deshalb bei uns gleich aus dem Rennen. Bei 3 Jahren Planung war Zeit unser unwichtigstes Kriterium.

Wenn man sich wie wir für Seefracht entscheidet, hat man wiederum die Qual der Wahl zwischen RoRo-Verschiffung, Sammelcontainer oder klassisch in der Kiste verpackt. Generell muss man bei Seefracht zwischen 4 bis 6 Wochen einplanen, in der das Motorrad von Hamburg nach Buenos Aires unterwegs ist.

  • RoRo bedeutet „Roll-on-Roll-off“ – dabei wird das Fahrzeug wie bei einer Fähre direkt in den Schiffsbauch gefahren und kann dementsprechend schnell auch wieder entladen werden. Oft begleiten die Fahrer ihr Fahrzeug während der Schiffpassage, machen also noch eine Art Kreuzfahrt mit dem Containerschiff. Die Passage für die Begleitpersonen ist natürlich teurer als der entsprechende Flug über den Atlantik. Außerdem sollte man bedenken, dass das Fahrzeug während der ganzen Zeit nicht vor Zugriff durch Unbefugte geschützt ist.
  • Sammelcontainer – das Motorrad wird lose mit weiteren Fahrzeugen in einen Container verladen. Praktisch wenn man sich mit anderen Reisenden zusammenschließt, die das gleiche Ziel ansteuern. In Internetforen werden häufig Container-„Partnerschaften“ angeboten, und wenn das Reiseziel nicht zu exotisch ist, findet man sicher schnell einen Platz. Zu den anteiligen Kosten für einen Sammelcontainer können wir leider keine Angaben machen, da wir zusammen mit dem Motorrad auch einen Teil unserer Ausrüstung mitversenden wollten und deshalb diese Möglichkeit für uns nicht in Frage kam.
  • Kistenversand – der Weg für den wir uns letztendlich entschieden haben. Die Kiste hat den Vorteil, dass wir sperrige Teile unserer Ausrüstung (z.B. Motorradhelme, Zelt usw.) gleich mit verschicken können und uns nicht auf dem Flug mit Übergepäck herumquälen. In einer Kiste ist unser Motorrad auch am Besten vor der feuchten, salzhaltigen Seeluft geschützt, die so manche Bord-Elektronik kollabieren ließ.

Spedition

Die Suche nach einer Spedition gestaltete sich recht schwierig, da für die meisten Logistik-Unternehmen eine kleine Kiste mit einem Motorrad als Fracht „Peanuts“ sind, für die sich nicht einmal der Aufwand lohnt. Von den meisten Speditionen erhielten wir nicht einmal eine Antwort auf unsere Anfrage.

Über ein Motorrad-Reiseforum fanden wir schließlich einen Anbieter, der häufiger Motorrad-Transporte abwickelt, und uns auch ausführlich per E-Mail beriet (später werden wir auch gerne hier den Namen veröffentlichen – momentan möchten wir aber keine Spedition empfehlen die wir selbst noch nicht real getestet haben). Ende November wird die Kiste mit unserer Fracht von der Spedition bei uns zu Hause abgeholt und in Hamburg auf ein Containerschiff verladen. Unsere Aufgabe ist es, die Kiste und deren Inhalt versandfertig zu machen!

Transportkiste

Mit etwas Glück kann man gebrauchte Motorradkisten im Internet kaufen, oder mit genügend handwerklichem Geschick natürlich auch selbst zimmern. Man sollte sich aber vorher bei der Spedition erkundigen, welche Vorschriften die Kiste erfüllen muss. In einigen Ländern (darunter auch Argentinien) darf kein unbehandeltes Holz für die Kiste verbaut werden, andernfalls wird eine kostenpflichtige Begasung der Frachtkiste fällig. Damit soll verhindert werden, dass Holzschädlinge eingeschleppt werden. Außerdem sollte die Kiste so knapp wie nur möglich bemessen sein, da die Frachtgebühr sich nach Gewicht UND Volumen berechnet.

Wir konnten ein Metallrahmen organisieren, das für Motorradtransporte verwendet wurde und spezielle Befestigungsvorrichtungen zum Verzurren der Maschine hat. Diesen Metallrahmen passt Frank auf die Maße unseres Motorrades an (und wieder einmal kommt das Schweißgerät zum Einsatz…). Anschließend werden Press-Spanplatten auf den Rahmen geschraubt – fertig ist die maßgeschneiderte Kiste.

Bilder vom Bau der Transportkiste…

Verpackung

Als zusätzlicher Schutz vor der Luftfeuchtigkeit wickeln wir das Motorrad in Folie ein und packen Silicat-Päckchen bei, die Feuchtigkeit absorbieren. Auch das Gepäck, das wir mit in die Kiste packen, wird separat in Folie eingeschweißt. Ein Tipp dafür: für die Vakuumiergeräte, die mancher Haushalt zum Einschweißen von Lebensmitteln verwendet, kann man im Internet auch große Folienbeutel kaufen, in die auch ein Schlafsack oder Motorradhelm passen!

Zum Weiterlesen: unser Bericht von der Ankunft des Motorrades in Buenos Aires…

5 Kommentare zu „Motorradtransport“

  1. Hubert Haas schrieb am

    Gross-Rohrheim eingeschmeit alle heizungen ausgefallen kein heitzungsbauer
    greifbar es ist kaaaaaaalt

  2. Frank y Andrea schrieb am

    Ich wäre gern zurück gekommen, aber es geht leeeiiiider kein Flug *hüstel*, ausserdem hab ich ein Rendezvous mit einem saftigen Steak und ein oder zwei oder drei kalten Bierchen(die meisten Kneipen haben Liter-Flaschen, man glaubt ja nicht wie schnell die leer sind…)

  3. Omar schrieb am

    Amigos,deseamos que sigan disfrutando por muchisimos kms mas a lo largo de este hermoso continente. Saludos motociclistas desde Uruguay.

  4. Volker Lausecker schrieb am

    hola
    meine frau und ich fahren vom 07.11-12.12.2010 mit dem eigenen motorrad nach buenas aires wir möchten in richtung norden fahren in die region misiones dort ist unsere tochter für ein halbes jahr. welche spedition habt ihr genommen für den motorradtransport??
    gruss aus bürstadt
    volker lausecker

  5. Frank y Andrea schrieb am

    Wir haben über InTime Hamburg verschifft (Kontakt: Olaf Kleinknecht) und waren sehr zufrieden mit der Abwicklung, auch in Buenos Aires ging der Papierkram problemlos!

 
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