On the road again…
10. November 2010
27. Oktober bis 10. November 2010, von San José über Puerto Viejo und Tortuguero an der Karibikküste bis an die nicaraguanische Grenze, Tag 50 bis 63 in Costa Rica, Kilometer 28017 bis 28849 unserer Reise
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Da wir aber schon einmal von Ersatzteilen sprechen: wir hatten ja noch eine Bestellung offen. Auch die neue Linseneinheit für unsere seit dem Unfall auf Galapagos beschädigte (und nur noch halbherzig funktionierende) Fotokamera ist inzwischen eingetroffen. Im Gegensatz zu den Motorradteilen haben das die Costa Ricaner wiederum erstaunlich zuverlässig hinbekommen. Unsere erste Amtshandlung nach unserer Landung in San José ist es also, die Kamera zum Teiletausch abzuliefern. Da das einige Tage in Anspruch nehmen wird, fahren wir derweil mit dem Bus zurück nach Puerto Viejo, lassen Frank das Motorrad wieder zusammenbasteln, um anschließend auf unseren eigenen zwei Rädern wieder in die Hauptstadt zurückzukehren. Deswegen halten wir uns auch nicht lange auf, Frank drängt es, endlich heraus zu finden, ob er unseren Reisegefährten wieder in Gang bringen kann, oder ob weitere, noch unerkannte Defekte lauern.
Zwei Nächte gönnen wir uns jedoch noch in San José, da mit unserer Abreise Richtung Puerto Viejo unweigerlich auch der endgültige Abschied von Melanie & Josi gekommen ist, deren Weiterflug nach Thailand kurz bevorsteht. In den letzten Wochen sind uns die beiden sehr ans Herz gewachsen, dass es nun schon merkwürdig ist, plötzlich wieder “alleine” zu reisen …wir werden uns wohl erst nächsten Sommer zuhause wiedersehen.
An unserem ersten Tag in San José fühlen wir uns wie kleine Kinder zu Weihnachten (was allerdings nicht an der schauerlich kitschigen Weihnachtsdekoration liegt, die auch hier bereits im Oktober in den Läden Einzug hält), nein, nach drei Wochen Kuba, in der die Beschaffung von Grundnahrungsmittel zum Abenteuer wird, bekommt man vor den vollen Supermarktregalen Costa Ricas regelrechte Kaufrausch-Attacken. Man lernt plötzlich zu schätzen, dass man weiß: “Egal, was ich heute essen möchte – ich kann es mir in dieser Stadt kaufen!” Das wird reiflich ausgenutzt, und abends brutzeln die Männer in der Hostalküche dicke Rindersteaks. Außerdem verbringen wir mehrere Stunden damit, die Vorzüge eines uneingeschränkten Zugang zum Internet auszunutzen und die Nachrichten der letzten Wochen zu lesen.
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Am nächsten Morgen machen wir unseren Antrittsbesuch bei Sabine und holen unser Motorrad und das Päckchen mit den Ersatzteilen bei ihr ab. Es ist zum Glück alles heil und vollständig angekommen, und wenig später sitzt Frank schon umgeben von Werkzeug und Bechern mit Schräubchen am Motorrad und flucht was das Zeug hält, bis er Idefix’ Innenleben wieder richtig zusammengepuzzelt hat (dass das Auseinanderbauen bereits sieben Wochen zurückliegt, macht die ganze Sache nicht einfacher). Beim ersten Probestart halten wir beide kurz die Luft an, aber …es läuft!!!! Ein bisschen zickt die Kühlung noch, bis der letzte Rest Luft aus dem Kühler heraußen ist, aber kurz darauf dreht Frank freudestrahlend schon eine erste Proberunde. Das lange Warten war nicht umsonst, unsere Reise kann mit einiger Verspätung nun doch wieder weitergehen. Falls die Reparatur nicht gelungen wäre, hätten wir das Motorrad noch von Costa Rica aus nach Hause verfrachtet, und wären die letzten verbleibenden Wochen ohne Motorrad gereist. Soweit ist es zum Glück nicht gekommen! Noch ein paar Probefahrten an den nächsten beiden Tagen, dann ist es gewiß – es kann weitergehen!
Geisterstunde
31. Oktober – Costa Rica ist ja ein seeehr amerikanisiertes Land …wie sehr, bemerken wir, als während unserer Motorradreparatur Halloween Einzug hält. Abends geistern Piraten, Elfen und Skelette durchs “Rocking J’s”, und sogar die allseits beliebten Kürbisgesichter gibt es. Nur dass es hier keine Kürbisse sind, die für die Schnitzarbeiten herhalten müssen, sondern grüne Kokosnüsse oder Wassermelonen, kurzerhand zum “Tropical Pumpkin” erklärt. Ehe wir uns versehen, sind wir Teilnehmer in einem “Tropical Pumpkin Contest” und schnibbeln mit den anderen Gästen um die Wette. Für das schönste Kürbis- pardon Melonengesicht gibt es einen Preis. Der erste Platz geht zwar an ein anderes Team (Schummelbude!), aber immerhin gewinnen wir zwei Freibier an der Bar …ist doch auch was wert. Außerdem hat Frank noch zusätzlich als Dankeschön für eine Schweißarbeit, die er für den Chef gemacht hat, Gratis-Halloweenbowle für uns bekommen. Der Handwerker verdient sich halt auch im Urlaub was dazu…
Am nächsten Tag ist es soweit, wir bereiten unseren Aufbruch vor (aber erst nachdem der Bowle-Kater vom gestrigen Abend auskuriert ist). Morgen wollen wir endgültig Puerto Viejo den Rücken kehren, wir haben lange genug in Hängematten an der Karibik gebummelt. An unserem letzten Abend gehen wir zum Abschiedsessen in Sabines Restaurant (Nun müssen wir als Dankeschön für all die Hilfe auch mal Werbung machen: wer in Puerto Viejo ausgesprochen lecker und auch preiswert essen gehen möchte, sollte mal im “FlipFlop” vorbeischauen …und bei dieser Gelegenheit Sabine einen lieben Gruß von uns überbringen!)
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2. November – Die erste Station unseres wiedergewonnenen Motorradfahrerdaseins soll uns in den Tortuguero Nationalpark führen. Dieser Nationalpark findet sich im äußersten Nordosten Costa Ricas nahe der Grenze zu Nicaragua, mitten in einer unwegsamen Flusslandschaft. Nach wie vor gibt es keine Straßenverbindung nach Tortuguero, deshalb muss die letzte Etappe der Anreise per Flugzeug oder Boot auf einem der zahlreichen Flüsse erfolgen. Berühmt ist der Nationalpark (wie der Name schon verrät) vor allem als eines der größten Eiablagegebiete für verschiedene Meeresschildkrötenarten, unter anderem der Lederschildkröte, der grünen Meeresschildkröte oder der Bastardschildkröte.
Für Schildkrötennärrin Andrea ist deshalb klar – wir müssen unbedingt nach Tortuguero, denn dort ist gerade Schlupf-Hochsaison. Nachdem wir auf Galapagos schon das Glück hatten, etliche ausgewachsene Meeresschildkröten hautnah zu sehen, müssen es jetzt natürlich noch einmal die kleinen wuseligen Zwerge sein.
Natürlich bedeutet das für uns, dass unser Motorrad schon wieder einige Tage zurückbleiben muss, denn über die Flüsse können wir es nicht mitnehmen. Wir fahren von Puerto Viejo aus bis nach Cariari, dem letzten Ort mit normaler Straßenverbindung. Dort quartieren wir uns für eine Nacht in einem Hotel ein, wo wir auch das Motorrad anschließend unterstellen dürfen.
Täglich gibt es drei Bootsverbindungen zwischen Cariari und Tortuguero. Bevor wir am folgenden Tag nach Tortuguero aufbrechen, düsen wir noch schnell mit dem Motorrad die restlichen 80 Kilometer nach San José um unsere zwischenzeitlich reparierte Fotokamera abzuholen (Turtle-Watching ohne Fotoapparat geht ja mal gar nicht…). Vom Canon-Reparaturservice sind wir hier echt begeistert, jede Terminzusage wurde bisher exakt eingehalten, Preisabsprachen ebenfalls, da hätte sich das örtliche BMW eine Scheibe abschneiden können. Ganz ungewohnt, dass plötzlich die Kameraelektronik nicht mehr abstürzt, wenn man den Zoom zu weit ausfährt. Nach erfolgreicher Mission geht es zurück nach Cariari, wo wir uns unsere beiden Rucksäcke schnappen (schon wieder werden wir zu Backpackern) und per Bus eine Stunde bis zum Anlegesteg der Boote fahren. Dann geht es mit motorisierten Kanus eine weitere Stunde die Flußwindungen entlang bis zum Dörfchen Tortuguero, das auf einer schmalen, kaum 200 Meter breiten Landzunge zwischen Fluß und Meer liegt.
Die Bootsfahrt selbst ist schon ein echtes Highlight. Der Fluß schlängelt sich durch dichten Dschungel und mit etwas Glück kann man Brüllaffen, Fledermäuse, Reiher oder Kaimane sehen. Die Brüllaffen betrachten die lärmenden Bootsmotoren als Rivalen und brüllen vehement dagegen an. Tortuguero selbst hat sich trotz des Tourismus seinen Charakter als uriges Dschungeldorf bewahrt. Da es keine Autos gibt, sind die Straßen des Ortes nicht mehr als schmale sandige Wege, gut genug für Fahrräder und Fußgänger. Die Hauptstraße zeichnet sich dadurch aus, dass sie als einziger Weg wenigstens gelegentlich über einen Straßenbelag verfügt. Unsere Unterkunft liegt direkt am Strand, so dass wir aus unserem Zimmer heraus gleich zum Schildkröten-Watching spazieren können. Die beste Zeit, um die schlüpfenden Schildkrötchen zu beobachten ist zur Morgen- oder Abenddämmerung, wenn der Sand abgekühlt ist und die Sonne verschwunden ist. Natürlich schlüpfen die Schildkröten auch während der Nacht in völliger Dunkelheit, dann wird es mit der Beobachtung jedoch schwierig.
“Ostereiersuche” am Strand
4. November – Am Tag nach unserer Ankunft in Tortuguero machen wir mittags einen ersten Erkundungsspaziergang am Strand. Überall sieht man bereits leere Eierschalen von bereits geschlüpften Nestern im Sand und auch etliche Spuren, sowohl von Weibchen, die in den Nächten immer noch vereinzelt zur Eiablage an den Strand kommen (auch wenn die Saison dafür eigentlich letzten Monat endete) und noch mehr von unzähligen winzigen Flossen, die von den Nistgruben Richtung Wasser führen. Dazwischen sehen wir auch zwei bereits von der Sonne ausgebleichte Panzer erwachsener Schildkröten und leider auch etliche winzige, 5-6 cm lange Panzerchen von den Jungtieren, die beim Schlupf den Raubvögeln zum Opfer gefallen sind.
Gegen 16 Uhr kehren wir zum Strand zurück – eigentlich noch viel zu früh und zu hell für schlüpfende Schildkröten – aber wir haben noch überhaupt keine Vorstellung davon, wonach wir suchen sollen, und wie wir die schlüpfenden Schildkröten überhaupt rechtzeitig entdecken sollen, bevor sie im Meer verschwunden sind. Der Strand ist kilometerlang und die Nester verteilen sich über die ganze Länge. Vielleicht braucht man einfach Glück, um zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein… Wir spähen ganz angestrengt über den Strand um auch ja nichts zu verpassen, und immer wenn über uns ein Vogel kreist, schauen wir ganz genau hin, er könnte ja etwas entdeckt haben was wir noch nicht sehen – die Vögel sind ja bekanntlich Freßfeinde der jungen Schildkröten, bis sie endlich das schützende Meer erreicht haben und sicherlich auch ganz erpicht darauf, die schlüpfenden Nester auszuspähen.
Nur durch Zufall entdeckt Frank im Sand ein etwa 10cm großes Loch, durch das man einige noch halb im Sand eingebuddelte Babyschildkröten erkennen kann. Zuerst befürchten wir, dass die Schildkröten tot sind, bis eine kaum sichtbar mit der Flosse zuckt. Es ist inzwischen kurz vor 17 Uhr, die Dämmerung naht, und wir hoffen, dass der Schlupf kurz bevor steht, wenn die Schildkröten sich schon so weit Richtung Oberfläche vorgearbeitet haben. Sie scheinen nur noch auf das Signal zum Start zu warten. Wir warten mit! Frank räumt derweil ein paar Hindernisse auf dem Weg zum Wasser beiseite, und damit auch ganz sicher niemand in die falsche Richtung stolpert, zeichnet er noch ein paar Richtungspfeile in den Sand (die Schildkröten werden es ihm danken…).
45 Minuten später wird das Warten belohnt. Inzwischen ist nur noch wenig Restlicht vorhanden, gerade genug um zu erkennen, wie plötzlich Unruhe in das Nest kommt. Langsam beginnen die Schildkrötchen zu wühlen, bis wie bei einem überkochenden Kochtopf ein ganzer Schwall davon durch das Loch nach draußen stürzt. Immer hektischer purzeln die Kleinen übereinander und mehr als eines wird vom Strom seiner Kameraden einfach mitgerissen. Schätzungsweise 60 bis 80 Babys buddeln sich binnen kürzester Zeit aus dem Sand nach draußen und rennen zum Meer. Frank steht am Wasser Wache, damit auch das Letzte von Raubtieren unbehelligt in den Fluten verschwindet, Andrea passt derweil oben am Strand auf, damit sich keines verirrt. Keine 10 Minuten später ist der ganze Zauber auch schon vorbei und die letzten Nachzügler werden von den Wellen um Franks Füße gespült. Stolz wie Oskar, dass aus unserem Nest alle sicher ins Meer gelangt sind, spazieren wir im Dunkeln nach Hause.
Am nächsten Tag erreicht ein Ausläufer des aktuellen Tropensturms ‘Tomas’ Tortuguero und beschert uns eine Nacht und einen vollen Tag Dauerregen. Vermutlich haben wir auch deswegen am Abend kein neuerliches Glück bei der Nestersuche. Bei dem ungemütlichen Wetter würden wir auch lieber im warmen kuscheligen Nest bleiben (die Schildkröten können nämlich in der Tat bis zu einer Woche in ihrer Nesthöhle ausharren, um auf günstige Schlupfbedingungen zu warten). Lediglich über drei einsame Nachzügler stolpern wir auf unserem Rückweg förmlich drüber. Andrea kann Frank gerade noch zurückreißen, bevor er versehentlich auf eines getreten wäre. Im Finsteren ist es auch außerordentlich schwierig, eine schwarze Schildkröte vom fast schwarzen Sand zu unterscheiden. Im Taschenlampenschein entdecken wir ein leeres Nest und einen zweiten und dritten Nachzügler, die wir zum Meer begleiten, bis sie davonschwimmen. (Nur als kleinen Hinweis am Rande: die schlüpfenden Schildkröten lassen sich von künstlichen Lichtquellen irritieren – beim Gebrauch von Taschenlampen muss man deshalb umsichtig sein, und darauf achten, dass man die Babys nicht mit dem Licht vom Wasser weglockt!!!)
Für unseren Aufenthalt in Tortuguero haben wir uns übrigens praktischerweise ein Fest-Wochenende herausgesucht. Im Dorfzentrum sind Musikanlagen aufgebaut, Bars und Essensstände, und auch wenn die Musik jeden Unterhaltunsgversuch im Keim erstickt, futtern wir uns durch die leckere lokale Küche, die zum ersten Mal in Costa Rica so preiswert ist, dass es sich nicht lohnt, stattdessen selbst zu kochen. An den Ständen gibt es “Patacones con Carne” (herzhafte Bananenpuffer mit Fleisch), “Tamales” (Maispaste mit Gemüse und Fleisch, die im Bananenblatt gegart wird), Tacos oder das allseits beliebte Hühnchen mit Reis.
Nach der abendlichen Schildkrötenflaute wollten wir diesmal unser Glück zur Morgendämmerung versuchen, um vielleicht auch ein bisschen mehr Licht zu haben, und quälen uns um 4.30 Uhr aus den Federn. Gegen 5 Uhr bricht in Costa Rica der Tag an und bald darauf wird es auch schon zu hell für die schlüpfenden Schildkröten. Leider wird das frühe Aufstehen nicht belohnt, jemand hat vergessen, den Schildkröten zu erzählen, dass das Regenwetter vorbei ist und sie nun wieder herauskommen können. Das einziges, was wir am Strand finden, und das uns RICHTIG betroffen und traurig macht, ist Hundekot, in dem die zerkauten Reste von kleinen Schildkrötenpanzern zu sehen sind. Es ist uns unbegreiflich, wie in einem Nationalpark streunende Hunde am Strand geduldet werden, zumal es wirklich einfach wäre, den Park hundefrei zu halten, da er nur per Flugzeug oder Boot erreichbar ist!!!
Am Nachmittag versuchen wir noch ein letztes Mal unser Glück, denn morgen steht die Abreise aus Tortuguero an. Vielleicht tun uns die Schildkröten noch einmal den Gefallen, uns einen weiteren Schlupf sehen zu lassen. Und in der Tat – diesmal ist es Andrea, die das schlupfbereite Nest entdeckt. Natürlich haben wir jetzt auch den Vorteil, zu wissen, wonach wir suchen sollen. Das Loch im Sand ist noch kleiner, gerade mal fünf Zentimeter misst die Öffnung, aber wieder kann man knapp unter der Oberfläche die wartenden Schildkröten sehen. Pünktlich zum Einbruch der Dunkelheit gegen 17.30 Uhr bricht der Tumult los, und die Schildkrötchen quellen wie Hefeteig aus dem Nest. Heute sind es noch mehr Schlüpflinge als beim letzten Mal, wir schätzen an die hundert Babys, die ohne Rücksicht auf Hindernisse ihren Weg zum Meer nehmen und uns direkt über die Füße watscheln (was stehen wir auch so doof im Weg herum…)!
Aber der glückliche Zufall hält noch eine weitere Überraschung für uns bereit: als wir uns nach dem Ende des Schildkrötenrennens auf den Rückweg machen stehen wir plötzlich mitten in einem weiteren Schlupf. Wir spazieren nahe der Wasserlinie entlang und werden von der Nestgruppe förmlich über den Haufen gerannt. Überall stürzen sich um uns herum kleine Schildkröten ins Meer und paddeln hektisch um unsere Füße herum. Einen schöneren Abschluß für unsere Zeit in Tortuguero hätten wir uns nicht wünschen können!
7. November – Der Abschied vom Schildkrötenparadies ist gekommen (denn ein Paradies wäre es in der Tat, wenn die nesterplündernden Hunde nicht wären)! Wir nehmen gleich morgens um 6 Uhr das erste Boot zurück nach Cariari. Wir haben viel vor: In Cariari müssen wir unser Gepäck wieder motorradtauglich umräumen, anschließend wollen wir es bis nach Fortuna schaffen, um dem Vulkan Arenal noch einen weiteren kurzen Besuch abzustatten (vielleicht spuckt er ja diesmal), bevor es endgültig über die Panamericana Richtung Nicaragua geht. In Rekordzeit haben wir unsere ganzen Taschen umgeräumt und auf das Motorrad geschichtet, dann kann es losgehen.
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(Der Arenal hat uns übrigens auch diesmal nicht den Gefallen getan, das Spektakel von vor sechs Jahren zu wiederholen und in der Nacht eine feuerrote Lavaspur den Kraterrand hinunterrollen zu lassen, schade!)
Adios Costa Rica
9. November – Irgendwie beschleicht uns das Gefühl, dass Costa Rica uns nicht gehen lassen mag. Am Morgen unseres Aufbruchs aus Fortuna schaut in unserem Hostal der ebenfalls motorradreisende Tim vorbei, dem wir gestern zufällig im Supermarkt begegnet sind, und verwickelt Frank in einen längeren Schwatz aus dem wir uns nur schwer verabschieden können. Es ist bereits nach Mittag, und wir wollten heute eigentlich bis zur nicaraguanischen Grenze. Aber ein kleiner Kaffee in der berühmten deutschen Bäckerei am Rande des Arenalsees geht noch, zumal wir uns so gerne mal wieder ein richtiges deutsches Schwarzbrot fürs Abendessen leisten wollen *sabber*. Von der Terrasse aus erspäht der Besitzer bereits unser Motorrad und winkt uns herein. Endgültig dahin ist jegliche Zeitplanung als zu guter Letzt ein zweites Motorrad mit deutschem Kennzeichen vor der Bäckerei stoppt, aber der Smalltalk fällt nicht allzulange aus, und wir schaffen es noch mit Einbruch der Dunkelheit die costaricanische Grenzstadt La Cruz zu erreichen. Damit lassen wir tatsächlich nach insgesamt zwei Monaten (davon leider nur die Hälfte freiwillig) Costa Rica hinter uns! Wir wollten es fast selbst nicht glauben…
Noch ein paar letzte Fotos aus Costa Rica gefällig? Uns gelangen ein paar unglaubliche Schnappschüsse von einer dreisten Straßengang! Hier geht es zu den Sensationsfotos…
Hallo Ihr Beiden,
klasse bericht mal wieder… schoen das Ihr wieder auf Tour seit. Ich stecke gerade in Villa de Leyva, Kolumbien. Auto ist gut ( dafuer auch recht teuer 1050USD ) von Panama City nach Cartagena gelangt. Wenn Ihr Hilfe fuers Shipping benoetigt – bin jetzt Experte!
Liebe Gruesse, Micha
Schön zu lesen, dass Ihr wieder unterwegs seid – mit dem Schildkrötenschlüpfen habt Ihr einen Traum für Andrea erfüllen können!!! Übrigens kennen wir die deutsche Bäckerei auch – die gab es schon bei unserer Tour durch Costa Rica. Haltet weiterhin die Augen offen und die Ohren steif. Wir freuen uns auf die nächsten Berichte!
Hanka, Erik & Mika
Ja, die Bäckerei gibt’s schon seit ca. 15 Jahren – kein Wunder, dass ihr die auch noch kennt 🙂 Bald jedoch nicht mehr – der Besitzer plant schon seinen Umzug nach Uruguay (hat er uns zumindest erzählt)